Böse Zungen könnten behaupten, dass es langsam zur Gewohnheit wird: Wir haben den 3. April, und ich fliege schon wieder nach Norwegen. Dabei war ich noch nie im April in Norwegen… Die April-Tour ist daher auch für mich spannend: Wie sieht Norwegen im Frühjahr aus, und langen die kurzen Nächte, damit das Polarlicht sich durchsetzen kann?
Eine Änderung zu den letzten Reisen gibt es jedenfalls schon mal: Ich fliege mit KLM via Frankfurt mit Abflug um 11:45 – eine sehr astronomenfreundliche Zeit. Pro-Tipp: KLM fliegt über Amsterdam und somit als Inner-EU-Flug von Terminal 2 statt Terminal 1. Der Weg vom üblichen Parkplatz ist also noch etwas länger als üblich und beinhaltet eine kostenlose Fahrt mit der Shuttle-Bahn. Dafür gibt es im Terminal 2 nicht viele Möglichkeiten, um die Zeit totzuschlagen, nachdem mal einmal durch die Security durch ist.
KLM betreibt die Strecke mit City-Hoppern, also eher kleinen Maschinen. Die haben aber auch ihren Reiz (wenn auch nicht ganz so reizvoll wie die Propellermaschinchen von Widerøe), und wenn man sein Handgepäck ausreichend optimiert hat, passt es sogar in das Gepäckfach.
Anders als SAS ist hier nicht nur Coffee & Tea always free, sondern es gibt sogar eine Kleinigkeit zu essen und eine reichhaltigere Getränkeauswahl. Da der Flughafen Schiphol einen schon ganz gut auf die norwegischen Preise vorbereitet, ist das gar nicht mal so unpraktisch… Da das Lunchpaket einen Falafel und Wasser aus der Türkei umfasst, sind wohl gerade türkische Wochen. Auch nicht schlecht. Jedenfalls lande ich kurz vor 17 Uhr recht entspannt in Bergen, wo Kari die letzten Teilnehmer unserer Gruppe in Empfang nimmt. Bergen begrüßt uns zwar wie gewohnt mit Regen, aber dafür auch mit Temperaturen um die 10° und Tageslicht. Sehr ungewohnt, auf der kleinen Stadtrundfahrt einmal richtig was von der Stadt zu sehen…
Mit dem Bus geht es königlichen Schloss vorbei auf die gewohnte Tour durch Bryggen. Aber jede Tour ist anders: Den Abstecher durch Paradis nehmen wir diesmal nicht, dafür geht es am Aquarium vorbei in den Teil des Hafens, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Neu für mich: Es gibt auch in Bergen ein Hexendenkmal, mit dem an die Hexenverbrennungen erinnert wird. Das ist also keine Spezialität von Vardø, auch wenn es in Bergen nur eine einfache Stele gibt.
Anschließend geht es auf die Trollfjord, den Rest vom Team kennen lernen und den Vortragsraum sichern. Auf den Schiffen ist auch immer mehr Programm… Und nicht zu vergessen: Abendessen! Es gibt am Bergen-Buffett wieder Lachsröllchen, lecker. Anschließend stellt Tone – die ich schon von der Nordkapp kenne und die jetzt auf der Trollfjord Tourguide ist – die Crew vor, bevor der gemütliche Teil des Abends beginnt. Immerhin zwei von der Crew kennen mich noch, und mit den Gästen gibt es auch schon die ersten netten Gespräche – könnte eine angenehme Tour werden.
Gegen 22:30 verlassen wir Bergen, und die Wetterprognose für die nächsten Tage sieht gar nicht schlecht aus. Polarlicht wurde gestern ja schon bis hinab nach Deutschland gesichtet; da besteht die Hoffnung, dass es noch ein wenig mehr zu sehen gibt, sobald wir aus den Wolken raus sind. Für die Fahrt über die Stad morgen früh ist auch wieder ein Ententeich angesagt – bis jetzt ist alles sehr vielversprechend.