Venus, die Zweite – mit Mond in den Hyaden

Es ist tatsächlich schon eine Woche her, dass ich die Venus zuletzt im Goldenen Tor der Ekliptik geknipst habe – seitdem ist sie ein gutes Stück weitergewandert, und der Mond steht direkt neben Aldebaran in den Hyaden. Das ist schon mit dem Handy ganz nett gewesen, also musste die DSLR auch herhalten.

Wieder mit der 30mm Festbrennweite und der DSLR, und am selben Standort wie letzte Woche:

Venus und Mond bei Plejaden und Hyaden – 21. April 2015, 21:19 MESZ.

Venus und Mond bei Plejaden und Hyaden – 21. April 2015, 21:19 MESZ.

War ja klar, dass die Plejaden hinter der Schleierwolke stecken, aber sie sind doch zu erkennen. Hübsch.

Gedrängel im Goldenen Tor der Ekliptik – um 21:25 mit weniger Wolken.

Gedrängel im Goldenen Tor der Ekliptik – um 21:25 mit weniger Wolken.

Venus im Goldenen Tor der Ekliptik

Venus im Goldenen Tor der Ekliptik – 14. April 2015, 21:16 MESZ

Venus im Goldenen Tor der Ekliptik – 14. April 2015, 21:16 MESZ

In den letzten Tagen leuchtet die Venus ja wunderhübsch am Abendhimmel, und der Frühling gibt auch ein paar Beobachtungsmöglichkeiten. Sehr chic: Sie ist nicht nur sehr heller Abendstern, sondern steht auch im Goldenen Tor der Ekliptik.

Zeit, die Kamera mal wieder rauszuholen und ein paar Schnappschüsse zu machen: Beim 30mm f/1,4 passt das wunderbar auf den Sensor, und ich brauche weder Nachführung noch hohe ISO-Zahlen. Das Bild rechts ist zwei Sekunden bei f/1,8 und 250 ISO belichtet. Links von der Venus sind die Hyaden mit Aldebaran zu sehen, rechts die Plejaden.

Und danach habe ich endlich auch die Uhr der Kamera auf Sommerzeit umgestellt.

Abschlusswochenende Heilbronner Hütte

Das lange Wochenende war mal wieder die Gelegenheit für einen Kurztripp in die Alpen – natürlich auf die Heilbronner Hütte. Viele Ergebnisse gab’s diesmal nicht, aber das Wetter hat mitgespielt, und es war schon einmal eine gute Einstimmung auf den Tag der offenen Tür, den wir nächstes Wochenende in Heilbronn haben. Diesmal hab ich’s auch heil hingeschafft, ohne dass mir irgendwelche Auto-Teile um die Ohren geflogen sind:-)

So ein Beobachtungsausflug ist immer dann am scönsten, wenn man selbst dabei, und den dunklen Alpenhimmel kann man eh kaum beschreiben. Daher nur ein kleines Foto:

Plejaden und Hyaden

Plejaden und Hyaden

Das Bild ist ein schönes Beispiel dafür, mit wie wenig Aufwand ein Astrofoto aufgenommen werden kann, und wieviel Geld da drin steckt, wenn man alles zusammenrechnet…

Daher mal kurz zur Technik, die nötig war:

  • Die Kamera ist eine unmodifizierte DSLR mit einem sehr lichtstarken Objektiv. Beides läuft zum Glück unter “sowieso vorhanden”. Damit die Sterne auch am Bildrand hübsch sind, ist das Objektiv auf f/2,2 abgeblendet. Ach ja: Batteriegriff und zweiter Akkupack für die Kamera, damit sie länger durchhält.
  • Der Cokin P830 Weichzeichnerfilter bläht die hellen Sterne etwas auf, damit das Foto einen Eindruck der tatsächlichen Sternhelligkeiten wiedergibt. Reine Astro-Anschaffung, und ich sollte mir die etwas stärkeren und schwächeren Modelle wohl auch noch besorgen…
  • Nachführung: Star Adventurer mit Polhöhenwiege, Kugelkopf, Winkelsucher und seitlich montiertem Polsuchersucher – das hatte ich ja schon nach der AME vorgestellt, jetzt ist der Leuchtpunktsucher fest montiert und hat sich bewährt.
  • Batterien. Kann man nie genug haben.
  • Stativ. Noch so ein “Eh da”-Posten.
  • Und da hier der Himmel zu hell ist, kommen eigentlich noch dazu: Ein Kombi, Sprit- und Mautkosten für Österreich sowie Übernachtung und Verpflegung auf rund 2200m Höhe. Wenn man das alles reinrechnet, wird’s richtig teuer:-)

Immerhin: Da das ein Rohbild ist, taucht Photoshop nicht in der Kostenrechnung auf. Aber einen Laptop sollte ich noch mit einbeziehen. Aber auch der ist ja “eh da”.

Teures Hobby: Nur, wenn man das Zeug nicht benutzt. Wenn man einmal richtig kauft und dann auch mehr als nur ein einziges Foto macht, rechnet sich das – vor allem, wenn man vieles nicht nur für Astro braucht. Auch deshalb bin ich ja ein großer Freund von Ferngläsern, die sind vielseitig verwendbar.

Und es macht vor allem Spaß, wenn das Equipment einfach so läuft und funktioniert. Vor allem kann man, während die Kamera läuft, was anderes machen. Den Sternenhimmel bewundern. Mit Freunden reden. Das Hüttenfeeling genießen. Mit anderen Worten: Ein schönes Wochenende.