Hurtigrute Tag 1: Bergen?

5. März 2019, nach den ersten Sommertagen (zumindest hat das Thermometer in Süddeutschland letzte Woche an der 20-Grad-Marke gekratzt) und Herbststürmen (mancher Faschingsumzug wurde abgesagt) starte ich bei recht angenehmen Temperaturen auf meine letzte Hurtigrute für diese Saison. Der Sonnenaufgang ist durchaus beeindruckend.

Sunrise

Das einzige Problem bei der Sache ist das süddeutsche Autobahnnetz. Der Flieger geht um 11:50 nach Amsterdam. Zwei Stunden vorher am Flughafen sein, nochmal eine halbe Stunde drauf für den Transfer vom Parkplatz zu Flughafen (weil sich ja kein normalverdienender Mensch das Parken am Flughafen leisten kann), dann 150 km Autobahn bis zum Flughafen Frankfurt (rechnen wir mal 2,5 Stunden mit Stau), dazu noch ein paar Minuten Frühstück – also Wecker auf sechs Stunden vor Abflug stellen. Gähn.

Wolken in Frankfurt

Wieder Erwarten geht die Anreise aber ohne Stau über die Bühne, und ich bin mit ordentlich Zeitpuffer am Flughafen. Am Check-In sind auch schon die ersten Gäste, denen ich mich zu erkennen gebe, bevor es durch die Security geht. Diesmal gibt es für die Fototasche das volle Programm, und mein Taschenspektroskop bringt die Mitarbeiter völlig durcheinander. Die mögen sich ja eine satte Lohnerhöhung erstreikt haben, aber Bildung gab’s dafür trotzdem keine. Immerhin wird’s nicht gesprengt… Frankfurt selbst bietet einen wolkenverhangenen Himmel, dafür ist der Flug bis auf den etwas holprigen Landeanflug auf Amsterdam unspektakulär.

Lecker Bordverpflegung

Mein Gemecker über den letzten Flug scheint was gebracht zu haben: Zwischen meinen Knien und dem Vordersitz ist diesmal ein komfortabler halber Fingerbreit Platz, und ich konnte beim Check-In in der App am Vortag sogar meinen Sitzplatz auswählen. Dafür ist die Maschine mal wieder überbucht… Die Snacks sind wie üblich: Rührkuchen auf dem ersten Flug, ein Gemüse-Wrap auf dem zweiten Flug. Ansonsten gibt’s nichts zu berichten: Wir sind pünktlich, und das Gepäck ist auch dabei. Alles gut.

Aberglaube bei KLM

Etwas irritierend finde ich nur, dass ich auf dem Flug nach Bergen in Reihe 14 sitze und direkt vor mir schon Reihe 12 ist. Der Aberglaube hält sich wohl. Aber was soll’s, der Flug geht glatt.

In Bergen warten mein Lektoren-Kollege Hans sowie unsere beiden Reiseleiter Alex und Stefan schon auf uns und nehmen die Gruppe in Empfang. Mit zwei Bussen geht es dann auf eine kurze Stadtrundfahrt durch Bergen. Wir verlassen den Flughafen etwa gegen Sonnenuntergang kurz nach 18 Uhr, damit ist es noch hell genug, um ein bisschen was von der Stadt zu sehen. Die alten Holzhäuser von und hinter Bryggen sind immer wieder Highlights, die Marienkirche (die bis 2015 renoviert wurde und das älteste erhaltene Gebäude der Stadt ist) ebenso, auch wenn es kürzlich wohl durch eine Sprinkleranlage zu einem Wasserschaden kam. Durch die getönten Busfenster in die Dämmerung zu fotografieren ist aber nur mäßig ergiebig. Irgendwann muss ich mir nochmal ein, zwei Tage in Bergen gönnen…

Bis wir auf dem Schiff sind und unsere Bordkarten in der Hand halten, ist es etwa 19 Uhr. Obwohl Hans und ich zügig zur Bordreiseleitung gehen, um die reservierten Vortragsräume abzuklären, sind wir zu spät: Zwei andere Reisegruppen waren schon da, und die Reservierungsanfrage ging wohl unter. Immerhin kriegen wir noch ein paar gute Termine, an denen es keine Kollisionen mit der Landschaft, Sehenswürdigkeiten oder Schiffsterminen gibt. Morgen geht’s auch schon los.

Bergen mit dem Fløien

Der Boarding-Stress geht gleich weiter: Der Sicherheitsfilm wird nicht mehr gezeigt, bevor man das Schiff betritt, sondern erst an Bord – letzte Vorstellung gegen 19:30. Da hilft es auch nicht, dass er schon siebenmal gezeigt wurde, wenn wir gerade erst an Bord gekommen sind. Für die letzte Vorstellung reicht es noch, dann ab ins Restaurant in die Schlange stellen, bevor es um 21 Uhr zu macht. Die Vorstellung der Crew verpassen wir somit, aber immerhin in der Bordreiseleitung sind ein paar bekannte Gesichter. Danach kurz in die Kabine, auspacken, und um 22:30 heißt es Leinen los!

Die Askøy-Brücke

Dadurch hatte ich diesmal noch nicht einmal Zeit, kurz von Bord zu gehen, um Vorräte einzukaufen oder das Schiff von der anderen Seite des Hafenbeckens zu knipsen. Das wäre aber ohnehin sinnlos: Es regnet wieder einmal. Dementsprechend wenig Spaß macht das Ablegen, und nachdem wir die Askøy-Brücke passiert haben, ist es auch Zeit für Feierabend (bzw. die ersten Bilder sortieren und kurz dieses Blog schreiben).

Und nun: Mal schauen, was die nächsten Tage bringen!

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