Es ist eine seltsame Stimmung an Bord, während wir uns langsam nach Süden vorarbeiten: Bereits um 10 Uhr mussten die Kabinen geräumt werden, damit die Crew eine Chance hat, das Schiff für die nächste Reise fertig zu machen. Immerhin kommen wir erst gegen 14:30 in Bergen an, und rund zwei Stunden später dürften schon die nächsten Gäste an Bord kommen und sich auf das Bergen-Buffet freuen. Das große Gepäck wird im Laderaum verstaut und in Bergen dann über ein Gepäckband ausgegeben, bis dahin ist es außer Reichweite. Dummerweise habe ich meinen Kaffeebecher da ebenfalls mitverpackt… Nur das Handgepäck behält man, aber ich denke, nächstes Mal gebe ich das auch mit ab. Ständig darauf aufzupassen macht auch keinen Spaß.
Allerdings muss ich sagen, dass der Kontrast vom Schiff zu Flughäfen und der Bahn größer nicht sein könnte.
Auf dem Flugplatz: Never leave your baggage unattanded, or it will be SHOT because of terrorism. Oder vielleicht wegen der Diebstahlgefahr.
Auf der Nordkapp: Stell’s einfach irgendwo hin, wird schon keiner klauen.
Das Schiff ist mir da sympathischer… Trotzdem habe ich den letzten Teil der Reise im Computereck Reiseleitereck verbracht, um die nächste Reise zu planen, und es war ganz praktisch, den Laptop gelegentlich in Reichweite zu haben. Für den gelegentlichen Blick und Gang nach draußen war trotzdem genug Motivation da, schließlich wurde das Wetter immer besser.
Je näher es zum regenreichen Bergen ging, desto schöner wurde es, und letztlich hieß es dann, Abschied nehmen: In Bergen endete die Reise, und für alle, denen ich am Ausgang nicht mehr begegnet war: Macht’s gut, es war eine schöne Tour! Mir hat’s Spaß gemacht.
Im Bus zum Flughafen war nur etwa ein Drittel der Gruppe, der Rest durfte noch einen Tag in Bergen bleiben, da es keinen passenden Rückflug mehr gab. Für Felicitas und mich ging die Reise ebenfalls zum Flughafen, aber erstmal ins Hotel: Auch für uns gab es erst am nächsten Morgen einen Rückflug nach Stuttgart, und zumindest mir war ein Hotel am Flughafen sympathischer: So liegt das Frühstück näher an meinem Tagesrhythmus. Das Clarion Hotel am Bergen Lufthavn kann ich sehr empfehlen, auch wenn ich in den Matratzen fast versunken wäre. So kuschlig…
Über die Rückreise gibt’s nicht viel zu erzählen: Vom sonnigen Bergen gings ins verschneite Württemberg, das Auto beim FlyAway-Service abgeholt (perfekter Service: Raus dem Zollbereich und der Gepäckausgabe vom Flughafen, den im Preis inbegriffenen Shuttleservice angerufen, die Treppe hoch und bis zum Auto gefahren worden. Und dann in das süddeutsche Schneechaos gestürzt, um irgendwann gegen Abend nach Hause zum kommen.
Der Plan für die Woche: Das Blog fertigschreiben (mittlerweile erledigt, da der Hackerangriff geendet hat), Bilder sortieren und die Seite für die Kursteilnehmer fertigstellen, und dann die ganzen Polarlichtbilder zu einem Zeitraffer-Film verrechnen. Und zwischendrin etwas Geld verdienen. Die Deadline: 11. Februar, wenn ich wieder auf der Nordkapp bin. Volles Programm, aber es könnte klappen.
Achja: Der Nordlichtfilm ist dann öffentlich, den wird es hier und auf Vimeo geben.