Hurtigrute Tag 6: Honningsvåg und Nordkapp

Heute erreichen wir den nördlichsten Punkt unserer Tour: Die Insel Magerøya mit dem Nordkapp. Zum Glück haben wir bestes Wetter, sodass es auch in der Polarnacht noch etwas zu sehen gibt. Drei bis vier Stunden lang ist es hell genug um zu wissen, wo man ist.

MS Nordnorge?

Unser erster Hafen ist Havøysund, wo wir kurz nach 8:30 in der Morgendämmerung der südgehenden Hurtigrute begegnen (ich glaube, der Nordnorge) – die Begegnung verpasse ich aber, da bei beiden Schiffen der Fahrplan etwas durcheinander geraten ist und sie völlig untypisch an unserer steuerbord rechten Seite vorbeizieht.

So sehe ich sie nur noch in der Ferne vor den schneebedeckten Bergen entlang ziehen. Aber wenn man schon mal draußen ist, dann muss auch ein Blick auf die Landschaft sein. Wir nähern uns dem Magerøya-Sund, einer sehr abgelegenen und unwirtlichen Gegend.

Nach ein paar Fotos gehe ich freiwillig wieder ins Schiff und widme mich dem Frühstück, während wir in Havøysund an- und wieder ablegen. Da heute Nordkapp-Tag ist, gibt es Brunch – es gibt also durchgehend etwas zu essen, bis wir Honningsvåg erreichen, ohne feste Essenszeiten. Sehr angenehm, so entzerrt sich das Ganze.

Die weitere Fahrt durch den mittlerweile helleren Magerøya-Sund verbringe ich mit Bildbearbeitung am PC sowie letzten Vorbereitungen für unseren Mondvortrag, der für 15 Uhr geplant ist. Dadurch verpasse ich so etwa zum ersten Mal die Anfahrt auf Honningsvåg. Aber das ist eh kein Wetter, um vorne am Bug zu stehen, auch wenn es sonst prächtiges Wetter hat. Aber manche Temperaturen sind im Wind dann doch unangenehm. Da müsste es schon Polarlicht geben…

In Honningsvåg erwartet uns schon die Finnmarken Otto Sverdrup. Dafür gibt es weniger Busse zum Nordkapp: Durch Corona (und wohl auch das andere Hurtigrutenschiff) fehlen Fahrer und Guides, sodass der Ausflug zum Nordkapp restlos ausgebucht ist und Onkel Heinz einen Bus begleitet. Wir halten uns mal von der Masse fern und schauen uns Honningsvåg an: Einmal am Hafenbecken entlang, um die beiden Hurtigrutenschiffe zu knipsen, dann über die Kirche an der Schule vorbei, wo die Kinder im Schulhof Schlitten fahren, und zuletzt ein Stück den Berg hoch, einen Blick auf den Ort werfen. Insgesamt ein kurzer Spaziergang, sodass noch genug Zeit bleibt, an Bord ein wenig zu arbeiten, bevor wir abfahren. Viel neues gibt es hier nicht – Abdullah hat direkt am Hafen eine neue Bäckerei eröffnet, die Margit sehr empfiehlt, aber zu Essen brauche ich gerade nichts…

Kjøllefjord

Unser Vortrag ist für 15 Uhr angesetzt, allerdings legen wir wieder verspätet aus Honningsvåg ab. Nachdem alle Nordkapp-Ausflügler wieder an Bord sind, ist es auch schon fast an der Zeit für unseren vorletzten Vortrag: Der Mond, unser Nachbar im All ist das Thema. Krater, Schluchten, Wälle vertreiben uns die Zeit für die Überfahrt nach Kjøllefjord.

Kjøllefjord erreichen wir kurz nach der geplanten Abfahrtszeit gegen 17:05, der “only a short stay” dauert dann doch eine halbe Stunde. Der Fischerort liegt wieder sehr idyllisch zwischen den verschneiten Bergen des Fjords und ist ein richtiges Winterwunderland. Ich habe nur keine Ahnung, warum wir so lange hier bleiben – gefühlt werden wir ein paar Mal vom Kai weggeschubst und legen doch immer wieder an…

Damit findet das kleine Nordkapp-Buffet fast im Hafen statt. Es gibt wieder eine bunte Auswahl am Buffet, und wer keine Meeresfrüchte mag, kann zu Rentierfleisch oder Käsebrot greifen.

Den nächsten Hafen in Mehamn lassen wir aus, stattdessen geht es direkt weiter nach Berlevåg. Aber langweilig wird es nicht: Wir haben Polarlicht, sogar schön hell. Diesmal schraube ich aber nur meine Nikon an die Reling und genieße die Show so, unterstützt von ein paar Handy-Bildern

Eine erste Durchsage des Schiffs hatte einige Gäste an Deck gelockt, als das Polarlicht noch schwach war. Als die Show losging, wollte Volker eine neue Durchsage machen lassen, dass es sich nun lohnt – das wollte die Rezeption aber erst noch verifizieren, sodass nur die übliche Handvoll hartgesottener Nordlichtjäger bald drei Stunden an Deck stand und das Polarlich in wechselnder Stärke sah – und auch immer wieder kurz mit deutlichen Farben und Bewegung. Vor Berlevåg verblasste es dann, sodass wir nur noch einen blassgrünen Bogen hinter dem Schiff zurückließen, als wir und ins Multe zurückzogen.

Nach Berlevåg, als es nicht mehr viel zu sehen gab, kam dann vom Schiff die Durchsage, dass es jetzt ganz tolle Nordlichter zu sehen gäbe. Jedoch, da war weiterhin nur das blasse Band, und gegen 23 erklärten wir den Abend für beendet. Zeit für’s Bett, bzw. den Rechner arbeiten zu lassen.

Die Ergebnisse der Nacht:

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