ISS über Heilbronn

Es ist mal wieder soweit – zurzeit ist die Internationale Raumstation ISS am Himmel zu sehen. Zeit, es mal wieder mit Fotos zu versuchen…

Im Prinzip ist es ganz einfach: Man nehme ein gutes Teleskop mit viel Brennweite – in meinem Fall kann ich ja auf der C14 der Heilbronner Sternwarte zugreifen – , eine gute Kamera (meine Nikon D7100 – wobei Vollformat wegen des größeren Sensors noch besser wäre, das erhöht die Chancen, die flinke Raumstation auf’s Bild zu bekommen) und die passenden Adapter, um die Kamera ans Teleskop anzuschließen. Tja, und dann noch den Sucher justieren, dass er möglichst gut passt (wir haben zum Glück einen Telrad und einen optischen Sucher montiert), dann mal an Jupiter scharfgestellt und den Fernauslöser montiert.

Jupiter war auch eine gute Möglichkeit um die Belichtungszeit grob abzuschätzen. Ich bin dann bei 800 ISO und 1/640 Sekunde Belichtungszeit gelandet – Öffnung (14 Zoll/35cm) und Brennweite (3900mm), also f/11, sind ja durch das Teleskop vorgegeben.

ISS über Heilbronn

ISS über Heilbronn

Die schöne Webseite http://www.heavens-above.com/ gibt für jeden Standort die Sichtbarkeitsdaten aus, und diesen Abend um 22:03 war es soweit: Als heller Stern (bis zu -3,3 mag, sogar noch heller als Jupiter) tauchte die Station am Nordwesthorizont auf, um fast im Zenit über Heilbronn hinwegzuziehen. Also: Alle Achsklemmen der Montierung gelöst, die Kamera auf Dauerfeuer gestellt (ist genau wie Liveview eine tolle Sache für so was), und ab dafür. Dank GPS-Empfänger, der den Fernauslöser durchschleift, habe ich auch bei dem Bild die korrekte Uhrzeit.

Knapp 300 Bilder später konnte ich mich dann an die Auswertung machen: Immerhin auf zehn Bildern war sie drauf, gar nicht so schlecht. Schön war sie aber erst fast im Zenit, als der Abstand am geringsten war – irgendwo um die 400km, vielleicht auch etwas weniger. Damit war sie am hellsten, aber auch am schwersten zu treffen, da dann langsam die Montierung dem Teleskop im Weg war, und es auch direkt nach oben gerichtet war.

Aber die Ergebnisse sind für meinen zweiten Versuch gar nicht so mies. Ich hab auch zum Größenvergleich noch ein Foto von Jupiter eingefügt, aus der Serie zum scharf stellen. Ja, die Bilder könnten etwas schärfer sein (nächstes Mal vielleicht doch etwas kürzer belichten), aber soweit schon mal nicht ganz schlecht. Nachbearbeitet ist noch nichts. Endlich lohnt sich auch mal die Pixeldichte der Nikon D7100: So füllt die Raumstation ein paar Pixel mehr, und man kann etwas mehr erkennen. Das Bild einfach anklicken, um zur vollen Auflösung gelangen.