Jetzt ist das Umweltfotofestival Horizonte Zingst auch schon wieder eine Woche her, und ich habe mal ein Wochenende ohne Messe – ideal für einen kurzen Rückblick. Da ich mal wieder an einem Messestand ausgeholfen habe, habe ich vom Programm abseits des Fotomarkts nicht viel mitgekriegt, aber schön war’s trotzdem: Zingst ist ein schön herausgeputztes Örtchen, und das Wetter war zwar teils etwas stürmisch, aber sonst bestens: Sonne und angenehme Temperaturen.
Von Donnerstag bis Samstag gab es jede Menge Workshops, aber wer einen Stand betreut, hat dazu natürlich nicht viel Zeit. Macht aber nichts: Einerseits war immer wieder interessiertes Publikum da, das zum Teil überrascht war, wie günstig ein gutes Fernglas sein kann, und andererseits gab’s trotzdem immer wieder die Möglichkeit, sich einmal abzuseilen und und einen Rundgang zu machen. An Optik- und Kameraherstellern war ja alles da, was Rang und Namen hat. So eine Messe ist immer die ideale Möglichkeit, verschiedene Optiken nebeneinander oder zumindest kurz hintereinander auszutesten.
Sehr durchdacht sind die Fototaschen, die König anbietet, und die es auch für das Fahrrad gibt. Müsste eigentlich auch mit einem kleinen Teleskop Spaß machen, ist aber erstmal für Fotografen gedacht, die ihre Ausrüstung ins Naturschutzgebiet bringen wollen. Ebenso eindrucksvoll war, wie viele Besucher verblüfft waren, dass bei den Celestron-Spektiven nicht nur das Okular dabei ist, sondern auch noch der T-Adapter für die Kamera. Von den High-End-Herstellern ist man da anderes gewohnt:-)
Und auch ohne Teilnahme an den Workshops gab’s viel zu sehen – die Greifvögelschau fand regelmäßig statt. Wenn das Festival noch ein paar Tage länger gegangen wäre, könnte ich die Show dann auch bald moderieren… Da Zingst Ostseeheilbad ist und die Veranstaltung direkt am Strand war, gab es abends den gemütlichen Tagesausklang. Mit der Bilderflut ließen die Veranstalter den Tag dann noch einmal Revue passieren – eine sehr nette Idee, die schönsten Bilder und die Workshop-Ergebnisse am Strand auf der Großleinwand zu zeigen. Dabei fiel erstmal so richtig auf, wie kurz die Sommernächte im hohen Norden sind. Abends um halb elf noch helle Dämmerung. Kein Wunder, dass die ganzen Sternwarten in Norddeutschland Sommerpause machen. Hat uns aber nicht daran gehindert, abends ein Spektiv mit an den Strand zu nehmen, um Jupiter und Venus zu zeigen. Keine schlechte Methode, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.
Sowohl von der Stimmung als auch von der Location hat Zingst einen Riesenspaß gemacht. Nur sollte ich mir die Messerundgänge mal abgewöhnen. Ich habe meine nächste Kamera gefunden (die kleine Panasonic Lumix LX100 sollte mit f/1,7 eigentlich ganz brauchbar sein, um schwache Polarlichter zu identifizieren, ohne die schwere DSLR rauszuholen), und der Manfrotto Joystick sieht nach einem ziemlich gutem Neigekopf aus…
Der einzige Nachteil von Zingst: Internet gibt’s nicht für alle, und am Strand nur Edge. Innerorts war’s besser. Und das Hotel hat mir ein Ethernetkabel für den Internetzugang angeboten. Wenn Apple die Laptops nicht immer flacher machen würde, hätte mir das sogar geholfen…
Kleine Gags am Rande: Die automatische Türöffnung vom Hotel muss manuell bedient werden (okay…), und ich bin endlich dazu gekommen, auf der Rückfahrt mein Lieblingsautobahnschild zu fotografieren.
Und nächste Woche geht’s wieder in den Norden, auf die Hansebird. Kein Wunder, dass ich nicht zum Bücherschreiben komme. (Die 5. Staffel von Game of Thrones wird mich auch noch zusätzlich aufhalten, ich seh’s schon kommen.)
Und nächstes Jahr hoffentlich wieder ab nach Zingst!