Im Augenblick ist ganz schön was los auf der Sonne. Bei dem Mistwetter der letzten Tage konnte man eigentlich nur auf Twitter und Co verfolgen, wie ein riesiger Sonnenfleck auf die uns zugewandte Sonnenseite rotiert ist. Der Tweet von Jan Hattenbach zeigt den Fleck und ein paar der größten des letzten halben Jahrhunderts im Größenvergleich:
A Photoshop shows how #AR2192 compares to some of the largest #Sunspots recorded http://t.co/3Z4kybtx5r by H.Hensley pic.twitter.com/DlhF0Vyzmm
— Jan Hattenbach (@JanHattenbach) 23. Oktober 2014
Imposant, imposant – kann sich sehen lassen. In absoluten Zahlen sieht das noch besser aus:
Aktuell auf der #Sonne: riesige Sonnenfleckengruppe (#AR2192), hier im Größenvergleich mit #Erde und #Jupiter pic.twitter.com/way84iPrTN
— Sternwarte Hannover (@sternwarte_hann) 23. Oktober 2014
Chic. Und wem Jupiter zu unanschaulich ist, wie wäre es mit dem Abstand Erde-Mond? Da waren die Apollo-Astronauten seinerzeit drei Tage unterwegs, und mein Renault hat grad mal ein Drittel der Strecke zurückgelegt, bevor er auseinandergefallen war:
Here I made an comparison on how big sunspot #AR2192 is compared to Earth, Moon and the distance between them. pic.twitter.com/6HWRPJnhaD
— Göran Strand (@Astrofotografen) 23. Oktober 2014
Und gestern gab’s klaren Himmel! Also ab zur Sternwarte und Teleskope aufgebaut. Im ED80 mit Herschelkeil ist die Sonne bei weitem nicht bildfüllend, aber schön kontrastreich:
Ja, der Fleck ist wirklich so groß. Grund genug, zum Coudé zu gehen und das ganze mit 150/2250 zu wiederholen, auch wenn dann schon zwei Bilder zu einem zusammengefügt werden müsen – bei 2,25 m Brennweite passt die Sonne nicht mehr ganz auf den Kamerasensor.
Ein paar Details mehr sind nach der Bearbeitung zu sehen, aber in Webauflösung kein so großer Unterschied. Faszinierend: In der Okularprojektion sind gar nicht mal so viel mehr Details zu erkennen, die Sonne stand gegen 15 Uhr doch schon relativ niedrig. Aber einen Versuch war’s trotzdem wert:
Für einen Schnellschuss aus der Stadt gar nicht so schlecht, Strukturen in der Penumbra sind zu zu erkennen. Dafür, dass bei der effektiven Brennweite das Bild schon ziemlich gewabert hat, ganz brauchbar.
Tja, und so wie’s aussieht war’s das erstmal wieder mit Sonne – für heute Abend hatten wir bei Heilbronn eine öffentliche Beobachtungsnacht, aber die fällt wohl ins Wasser. Und danach: Winter is Coming!