Hurtigruten Tag 1 – Streiks, Regen und leichtes Gepäck

Endlich ist es soweit: Die Hurtigruten-Fahrt Nordlicht und Sterne 2014 beginnt. Nach ein paar Umverteilungen hat auch alles in Reisetasche und Handgepäck gepasst. 22,8kg (von 23kg erlaubt) für die Tasche und 7,7kg (von 8kg Limit) für den Rucksack, dazu die Kamera und der Mantel. Passt alles, perfekt um relaxt am Freitag in aller Frühe (5:30) zum Flughafen nach Frankfurt zu fahren. Und dann kam die Mail von Sandra an:

Panik! Morgen Streik am Flughafen Frankfurt!

Da konnte ich nur sagen: Keine Panik, dann fahren halt alle ein bischen früher los. Sandra und Nick waren eh im eigenen Auto unterwegs, und bei mir hieß es dann, allen anderen aus dem Auto hinterherzutelefonieren. Letztlich: Treffen bei mir um 5:00, Ankunft Flughafen Frankfurt 6:15. Ab zum Check-In bei der Lufthansa – alles ist ruhig, und das Gepäck aufgeben (das heißt aus gutem Grund so) geht mittlerweile automatisch. Früher gab’s da mal Personal, heute muss man sogar die Barcodes selber draufkleben. O tempora, o mores – deutsche Servicegesellschaft. Bis auf ein paar Fernsehteams ist am Flughafen alles ruhig. Dann ab zur Sicherheitskontrolle: geschlossen, nur für Piloten.

Mist.

Ab zum anderen Eingang: Gut, hier staut es sich. Und nicht zu wenig, da die geöffneten Eingänge von fünf auf vier auf drei reduziert werden.

Das Chaos beginnt: Menschenmengen vor der Security in Frankfurt/Main. Ich fühle mich da nicht besonders sicher...

Das Chaos beginnt: Menschenmengen vor der Security in Frankfurt/Main. Ich fühle mich da nicht besonders sicher…

Endlich den Eingang passiert (6:42 – ging ja noch), und dann die richtige Warterei: Schlange um Schlange zieht sich durch die Vorhalle des Security-Checks. Um 8:25 die Info von Sandra: Obwohl sie vielleicht 15 Minuten nach uns da war, hat sie jetzt erst die Passkontrolle passiert. Derweil wird die Luft immer schlechter, Wintersachen sind definitiv nichts für eine völlig überhitzte Wartehalle, in der angeblich die Klimaanlage auf Hochtouren läuft. Die ersten Leute kippen schon um, aber ist ja für die Sicherheit. 9:00: Endlich – der Scanner ist in Sicht. Nur darf keiner durch, weil ein männlicher Mitarbeiter fehlt, um jemanden zu überprüfen, und zwischendrin alles stillstehen muss. Ca. 9:15 haben wir endlich die Security hinter uns und rasen wie die Bekloppten zum Gate, stürmen die Treppe runter und sitzen um 9:25 im Transferbus. Drei Stunden vom Auto bis zum Flieger – nicht schlecht. Ach ja: Geplanter Abflug war 9:25. Immerhin haben wir Glück und erreichen den Airbus noch, Sandra und Nick bleiben zurück. Wir gedenken ihrer, während wir im Flieger freie Platzwahl haben: Der Großteil der Teilnehmer der Tour sollte von Frankfurt abfliegen, aber die Maschine ist sehr übersichtlich besetzt. Auf dem Rollfeld wird noch das Gepäck sortiert – damit nur das von den Passagieren mitkommt, die auch in der Maschine sind.

Die MAschine nach Kopenhagen startet mit leichter Verspätung - unser Glück. Passagiere hat sie jedoch kaum.

Die Maschine nach Kopenhagen startet mit leichter Verspätung – unser Glück. Passagiere hat sie jedoch kaum.

Gut eine Stunde später sind wir in Kopenhagen und steigen in den Flieger nach Bergen um, das wir dann pünktlich erreichen. Da treffen wir auch Sandra und Nick wieder, die in einen Direktflug umgebucht wurden. Alles ist gut.

Alles?

Naja, mal abgesehen davon, dass kein Mensch weiß, wo unser Gepäck ist. Mittlerweile nimmt Hurtigruten mit uns Kontakt auf: Wo wir wären, und dass zumindest eine der beiden Reiseleiterinnen mittlerweile leicht verzweifelt Passagiere sucht. Immerhin: Gut ein Dutzend steht jetzt mit uns an der Beschwerdestelle, um das Gepäck vermisst zu melden. Die meisten Passagiere haben’s geschafft, und so was schweißt zusammen – man lernt sich schon einmal kennen. Schließlich sind alle beisammen, und ab geht es in den Transferbus nach Bergen, ins Clarion Admiral. Kurz nach 15 Uhr sind wir da, checken ins Zimmer ein, lernen die andere Resieleiterin (Kirsten) kennen und können uns dann mal Bergen anschauen.

Bergen. Regen. Trotzdem schön.

Bergen. Regen. Trotzdem schön.

Mittlerweile hat es zu regnen angefangen (soll wohl typisch für Bergen sein), und wir kommen immerhin bis zum Starbucks. Beim Venti Caramel Hot Chocolate klingelt das Handy: Hurtigruten fragt nach, ob ich Kontakt zur Reiseleiterinh hätte und am Hotel für einen Aushang sorgen kann: 18 Uhr kleiner Sektempfang. Kein Problem, ich bin ja nicht zum Spaß hier.

Die Begrüßung von (fast) allen Teilnehmern

Die Begrüßung von (fast) allen Teilnehmern

Nach einer kleinen Vorstellung und ersten netten Gesprächen mit den Gästen haben wir dann den Abend für uns. Außerdem besteht Hoffnung: Der erste hat schon die SMS-Info erhalten, dass sein Gepäck gefunden wurde. Wir begeben uns auf die Suche nach Frühstück, Mittagessen und Abendessen – in Frankfurt war ja keine Zeit dafür gewesen. Mittlerweile ist der Regen auch weg, und wir können Bergen in aller Ruhe erkunden.

Bergen bei Nacht - Blick über den Hafen.

Bergen bei Nacht – Blick über den Hafen.

Hübsches Städtchen.

Historische Häuser am Hafen

Historische Häuser am Hafen

Aber letztlich zieht es uns doch in eine Pizzeria (Fisch gibt es in den nächsten Tagen noch genug), und der erste Schock mit dem norwegischen Preisniveau überredet uns alle dazu, die kleine Pizza zu nehmen (für rund 20 Euro). Immerhin: Die hat auch eine Größe, die mehr als satt macht. Und dann: Feierabend, ab ins Hotel (nachdem geklärt wurde, wie das in der Pizzeria mit Bezahlen und Trinkgeld abläuft). Die freudige Überraschung: Ich habe zwar immer noch keine Gepäck-gefunden-SMS erhalten, aber das Gepäck ist da (samt dem Ladegerät für den Kamera-Akku, juhu!) – der Abend ist gerettet.

Jetzte nur noch kurz ein paar Vorträge anpassen (nun, da man die Leute besser kennt – einige haben die Tour schon mal gemacht, und viele waren auch schon in der Antarktis – ich bin neidisch), diesen Blogpost schreiben und das Gepäck überprüfen – und das war’s für heute. Abenteuer war genug dabei (der Flughafen Frankfurt hat mittlerweile komplett dicht gemacht), ab jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, und die Sonnenaktivität. Noch ist’s ruhig, aber sie soll gefälligst noch mal ein bisschen in die Gänge kommen.

Für morgen stehen Frühstück (von 7:30-11 Uhr – sehr angenehme Zeit), Freizeit und um 13:30 Stadtrundfahrt mit anschließendem Transfer zum Schiff auf dem Programm. Und um 22:30 ist dann Abfahrt.

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