Die letzten beiden Reisetage bieten noch einmal die Möglichkeit, einfach die Seele baumeln zu lassen. Von 6:30 – 9:30 liegen wir in Trondheim, und da die Nacht dank des Polarlichtalarms doch kurz war, schaue ich gegen halb acht nur kurz auf Deck 5: Es ist dunkel und regnet. Ich vergesse sogar, ein Foto für’s Archiv zu machen. Das ist mir noch nie passiert…
Aber der Tag beginnt noch einmal aktiv: Erst Frühstück, und um 9:15 unsere Abschiedsveranstaltung. Auf der Polarlys sind so viele Veranstaltungen, dass wir keinen anderen Termin bekommen haben und daher Ausschiffungsinfos und Farewell-Cocktail kombinieren müssen. Während Margit die technischen Infos gibt, wie wir morgen zum Flughafen kommen, legen wir ab, und die nordgehende MS Vesterålen rauscht dicht an uns vorbei.
Kurz nach zehn sind wir fertig und überlassen die Bühne Jan mit den Infos für die anderen Passagiere – aber die betreffen uns nicht und würden nur für Verwirrung sorgen. Daher haben wir jetzt erst einmal sowas wie frei (Line-Dancing mit Martina vom Coastal Experience Team um 11:15 ist jetzt keine Aktivität, die auf meiner To-Do-Liste steht), können schon ein wenig mit Packen anfangen und nach dem Mittagessen Hilfe beim Online-Check-In anbieten, und ich signiere die letzten Bücher und biete meine Reisebilder an für alle, die sie nicht zuhause downloaden wollen. Das ist so ein spezieller Service von mir; bezahlt werde ich dafür nicht – aber dank Blog ist das kein großer Aufwand für mich, und ursprünglich hatte ich das nur für die Nordlichtbilder geplant. Aber diesmal – ach, Schwamm drüber. Schön war die Reise trotzdem, und wenigstens Sterne haben wir ein paar Mal gesehen.
Draußen zieht derweil die Landschaft bereit – der Blick von unserem “Reiseleiterbüro” vor dem Restaurant ist prinzipiell nicht schlecht – und es wird am frühen Nachmittag auch schon wieder dunkel. Um 14 Uhr bietet das Schiff noch einen Vortrag an, um 15:30 das Gathering, und gegen 16 Uhr kommt die schöne Anfahrt auf Kristiansund, wo wir sogar überpünktlich gegen 16:30 anlegen. Bleibt eine Stunde für den Ort, von dem ich normalerweise nicht viel mitkriege. Kristiansund ist die Klippfisch-Stadt, nicht zu verwechseln mit Kristiansand weiter im Süden. Zumindest früher lag der ganze Fisch hier zum Trocknen auf den Klippen, daher der Name.
Es ist trocken und warm, trotzdem begnüge ich mich mit einem Besuch bei der Statue der Fischerfrau und im Spar, an der Pfand-Lotterie teilnehmen – aber meine beiden Flaschen bringen mir kein Glück. Naja, Hauptsache sie sind weg. Noch ein kurzer Blick in ein paar Läden: Nein, ich brauche keine weitere Weihnachtsdeko.
Also zurück zu Schiff, fertig machen für das letzte Abendmahl. Als Vorspeise gibt es Elch, mal was neues (und ich nehme erstmals die vegane Vorspeise, einen Mini-Pilz-Toast). Währenddessen fahren wir über die Hustavika. Es ist ein wenige Bewegung im Schiff, aber Norwegen zeigt sich jetzt von seiner zahmen Seite. Wem das auch noch zu viel ist: Der Ausflug zum Marmorbergwerk Bergtatt startete in Kristiansund und wird in Molde wieder zu uns stoßen. Damit verpassen sie die Wellen und die hell erleuchtete Flüssiggasanlage Ormen Lange, die wir um 20:15 passieren.
Der Abend bietet noch ein Quiz zur Reise im Panoramasalon, den Halt in Molde und die Begegnung mit der nordgehenden Nordkapp. Schön, wie sie unter dem Mond entlangfährt; leider habe ich nur das Handy dabei – Margit und ich winken Andreas von norwegen-aktiv.de zu. Das Zuwinken mit einer Taschenlampe erledigt zwar, weil unser Schiff alle Lichter anmacht, aber meine große Kamera blieb deshalb trotzdem in der Kabine. Also nur ein Handyfoto. God tur!
Der Rest vom Abend geht für Kofferpacken drauf, 23 kg sind das Endziel. Wird noch spannend, aber der restliche Feinschliff steht morgen früh an. Für heute: Feierabend, auch wenn sich draußen einige Sterne zeigen.