Es ist wieder soweit: Tag 1 meiner ersten Hurtigrutentour ist Realität! Vielleicht klappt’s diesmal mit dem Live-Bloggen; Twitter wird zumindest mal öfter gepflegt – ein neuer Handyvertrag macht’s möglich.
Und wie sich das gehört, hat es mit Chaos begonnen: Der Schneeregen im Ländle war wohl für manchen Autofahrer zuviel, und die Fahrt zum Stuttgarter Flughafen hat statt einer Stunde satte eindreiviertel Stunden gedauert – Unfall im Engelbergtunnel. Zum Glück war ein eine halbe Stunde früher als geplant losgefahren und habe nur sechs der zwanzig Kilometer Stau mitgemacht. Der obligatorische Streik der Security war auch schon letzten Donnerstag, sodass ich pünktlich im Flieger nach Kopenhagen saß – samt meiner Ko-Lektorin Felicitas Mokler, und einer Handvoll Passagiere. Der Flieger war diesmal ein Regionaljet 900 und fällt in die Kategorie lächerliche Keksdose, zumindest im Vergleich mit den Airbus’, die ich so gewöhnt bin: Aufrecht stehen ist nicht. Da Stuttgart sich von seiner besten Seite zeigt (Nebel Schneeregen und Sichtweite Null), habe ich auch endlich mal eine Flugzeugenteisung miterlebt. Die grüne Soße hat gewirkt, sodass wir problemlos nach Kopenhagen fliegen und dort in einen Airbus umsteigen konnten (Kopffreiheit! Handgepäckfach!). Die gute Nachricht: Nicht nur die meisten unserer Gäste waren an Bord, sondern – richtig ungewohnt – sogar mein Gepäck! Das ist auch ganz gut so, da diesmal kein Aufenthalt in Bergen auf dem Programm stand, sondern es gleich auf die Nordkapp ging.
Am Flughafen Bergen erwartete uns Kai, unser Reiseleiter, und mit dem Bus ging es dann auf leichten Umwegen zum Schiff: Da kein Aufenthalt in Bergen mehr auf dem Programm steht, wird die Fahrt zu einer kleinen Stadtrundfahrt genutzt. Diesmal gab’s keinen Regen in Bergen, aber dafür war Nacht…
Und dann das Deja-vu: Endlich wieder Hurtigruten-Terminalen und MS Nordkapp. Man kommt sich fast wie zuhause vor, auch wenn es ein paar Änderungen gibt: Unser Reiseleiter vom letzten Mal ist auf die Midnatsol gewechselt (seine Nachfolgerin ist aber auch nett), die beiden Whirlpools sind weg (buhu), und das Schiff ist fast leer: Nur rund 150 Passagiere sind an Bord. Da ist es kein Problem, den Konferenzraum zu kriegen. Wird eine gemütliche Fahrt.
Auf der Midnatsol ist’s enger: Eigentlich hätte ich ja die Tour machen sollen, die zwei Tage früher gestartet ist, dafür haben Volker und Marcus jetzt volles Haus – die Kong Harald hat technische Probleme, und ihre Passagiere sind jetzt auf die Midnatsol gewechselt. Dafür haben die beiden schon am zweiten Tag Polarlichter gesehen: Der Himmel ist klar (Von wegen, über Baden lacht die Sonne – diesmal lacht sie über Bergen), und die Voraussichten sind gut. Die Stürme der letzten Wochen haben sich auch ausgetobt: Beste Voraussichten!
Nach dem Bergen-Buffet, ersten Gesprächen mit den Mitreisenden und etwas Verzögerung (die Rettungsboote wurden wohl noch getestet) geht’s jetzt endlich los: Wir verlassen Bergen, und gegen ein Uhr kommt wohl etwas offenere See. Letztes Mal hat’s am nächsten Morgen schön geschaukelt, mal sehen was das Westkap morgen zu bieten hat.
Und viel interessanter: Mal sehen, was der Himmel in den nächsten Tagen zu bieten hat!
Nachtrag: Die Tourdaten
Noch als Ergänzung, weil gefragt wurde: Hier die Tourdaten:
- Tag 1 – 20.1.2015: Anreise, Abfahrt Bergen
- Tag 2 – 21.1.2015: Ålesund
- Tag 3 – 22.1.2015: Königsstadt Trondheim
- Tag 4 – 23.1.2015: Polarkreis und Lofoten
- Tag 5 – 24.1.2015: Tromsø, Tor zur Arktis
- Tag 6 – 25.1.2015: Honningsvåg und Nordkap
- Tag 7 – 26.1.2015: Kirkenes, der Wendepunkt
- Tag 8 – 27.1.2015: Hammerfest und Tromsø
- Tag 9 – 28.1.2015: Vesterålen und Lofoten
- Tag 10 – 29.1.2015: Polarkreis
- Tag 11 – 30.1.2015: Trondheim und Kristiansund
- Tag 12 – 31.1.2015: Bergen, das Ende der Reise
Wenn das Blog vollständig ist, lassen sich alle Beiträge auch chronologisch über die Kategorieauswahl abrufen; mit dem ältesten Beitrag zuerst.
Viel Spaß wünsche ich dir und deinen Mitreisenden im hohen Norden. Werde deine Berichte aufmerksam verfolgen. Ein bisschen Neid ist zwar dabei, dennoch wünsche ich euch klare Nächte.
Bis demnächst
Mfg Sebastian