Hurtigrute Tag 12: Back to Bergen

Der Tagesplan

So, das war es dann: Der letzte Tag bricht an, der Koffer ist gepackt (wieder 23 kg) und steht bei den Aufzügen, und unserer letzter Zwischenstop ist Florø – eine halbe Stunde zwischen 8 und 8:30 in der Morgensonne. 9 Uhr ist die erste Dealine heute, bis dahin müssen die Koffer bereit sein, damit sie im Laderaum zwischengelagert werden können. So erhält man sie bequem im Terminal in Bergen zurück und muss nicht den ganzen Tag auf dem Gepäck sitzen. Schließlich muss die Kabine spätestens um 10 Uhr geräumt werden, solange man keine Suite hat.

Florø präsentiert sich als Industriehafen und hat vom Schiff aus außer Landschaft und einer schönen Spiegelung in einer Glasfassade nicht viel zu bieten. Zeit, um zu Frühstücken und sich dann einen schönen Platz auf Deck 7 zu sichern. So weit im Süden fahren auch im tiefsten Winter viele Schiffe, sodass die Hurtigrute hier keinen Versorgungsauftrag hat und nur wenige Häfen anfährt. Daher brettern wir schnurstracks durch bis Bergen, zwischen Schären hindurch und mit kurzen Passagen hin zur offenen See, in denen überraschend viel Bewegung im Schiff ist. Heute früh am Westkapp war auch schon genug Wellengang, um mich zu wecken. Eine Erholungsreise ist das auch an den Tagen ohne großes Programm nicht – aber schlafen kann man zuhause!

Ab 10 Uhr läuft im Konferenzraum der Tourfilm des Schiffs, und um 10:45 ist Treffen an Deck: Wir passieren den engen Steinsund, Johan ruft zum Gruppenfoto auf, und wir nutzen das auch für ein eigenes Gruppenbild mit allen, die gerade da sind.

Es ist angenehm warm (irgendwas oberhalb von 10° laut Wetter-App – ein Thermometer habe ich auf diesem Schiff noch nicht gefunden), die Wolken bieten alles von blauem Himmel bis bedrohlich, Norwegen zeigt sich nochmal von seiner besten Herbst-Seite, während die Landschaft fast in Reichweite an uns vorbei zieht.

Ab 11:30 gibt es Mittagessen, und wir versuchen immer noch eine Antwort zu erhalten, wie es mit der Nordlicht-Garantie läuft. Sie gilt ja erst bei Reisen ab Oktober, andererseits sind wir ja die Gruppenreise Nordlicht und Sterne. Auf jeden Fall steht im Schiffs-Logbuch keine Sichtung – ein absolutes Novum für mich. Eine Reise ohne Nordlicht, und das während des Sonnenfleckenmaximums, und während zuhause immer noch sommerliche Temperaturen und Sonnenschein herrschen. Ich muss meine Niederlage eingestehen 🙁

Falls die Polarlichtgarantie für unsere Gruppenreise schon gilt, gibt es eine halbe Reise mit Innenkabine und Anreise auf eigene Kosten, wobei es sich aktuell durchaus lohnt, selbst einen Flug zu buchen (z.B. über Fluege.de schauen und direkt bei der Airline oder eurem Reisebüro buchen) und mit dem Ambassador-Status (den ja nach Anmeldung jeder erhält, der eine Reise auf der Hurtigrute gemacht hat) gegebenenfalls upzugraden. Drei Varianten bieten sich dann an: Direktflug ab Frankfurt nach Bergen, mit dem Schiff entweder nur nach Kirkenes (die billigste Version), oder noch verlängern bis Tromsø und zwei, drei Übernachtungen für Hundeschlittenfahrten und/oder Polarlichttour einplanen (die teuerste Version mit der höchsten Polarlichtchance), oder weiter bis Trondheim, wo man dann mittags oder am frühen Nachmittag direkt zurückfliegen kann (die schönste Option) – einen Transferbus vom Hafen bietet das Schiff meistens an. Wenn es in den Winter geht, empfiehlt es sich, zur Sicherheit einen Tag vor dem Rückflug einzuplanen, falls das Schiff etwas Verspätung hat und der Flug so knapp ist wie unser Rückflug diesmal. Und bei der Anreise einen Tag in Bergen einzuplanen lohnt sich eh! Meinen Reiseführer habt ja schon:-)

Und für alle, die länger in Tromsø vor Ort bleiben wollen, kann ich die lokalen Tourguides wie Dan Steinbakk von http://arcticx.no/ empfehlen. Die fahren auch nach Finnland, falls es in Norwegen mal wieder nur Wolken gibt, und sind angenehmer als die großen Reisebusse.

Nun, zurück zur Tour: Wir sind zu schnell, sodass der Captain noch einen kleinen Umweg durch die landschaftlich (noch) reizvollere Route macht und wir Bergen trotzdem rechtzeitig erreichen. Und dann geht alles ganz schnell: Der angekündigte Regen fällt aus, und wir können trocken in den Bus einsteigen (nachdem ein Busfahrer doch noch zugibt, dass er für Gruppe Peter da ist (wenn schon nicht für Nordlicht und Sterne – aber Schwamm drüber).

Die knapp halbstündige Fahrt zum Flughafen machen wir noch weitestgehend ohne in den drohenden Berufsverkehr zu kommen, dann alle zum KLM-Schalter, weil die Check-In-Automaten in der Regel ähnlich unkooperativ sind wie es Wolken und Nordlicht auf dieser Tour waren, weiter zur Ark-Buchhandlung direkt hinter der Security für den Tax Refund, und dann ab zum Gate – bleibt eine gute halbe bis dreiviertel Stunde Luft, um noch in den Duty Free zu gehen. Und dann ab in den Flieger, eineinhalb Stunden Umsteigezeit mit Gatewechsel in Amsterdam, ab nach Stuttgart, wo mein Parkplatz noch 20 Minuten lang bezahlt ist, und rechtzeitig ab auf die Autobahn. Kurz vor 1 Uhr bin ich dann zuhause, und wieder ist eine Tour zuende – die supergut war, auch wenn das Polarlicht diesmal gestreikt hatte. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht, mit einer tollen Gruppe!

In diesem Sinne: Takk for turen, og alltid god tur!

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