Tag 3: Trondheim

Die Insel Munkholmen vor Trondheim

Die Insel Munkholmen vor Trondheim

Trondheim! Alte Hauptstadt! Der Nidaros-Dom! Wunderschön zu Fuß zu erkunden!

Ich hab’s verschlafen. Es war doch eine lange Nacht, und ich war ja schon mal da, und überhaupt gibt’s nur bis 10:00 Frühstück. Gegen halb zehn hatte ich es dann zum Frühstücksbuffet geschafft, gerade rechtzeitig. Da heute der erste Vortrag anstand, ging der Rest des Vormittags dann für Vorbereitungen drauf – ich bin ja nicht zum Spaß hier. Ein später Start in den Tag, aber für einen Blick auf die Insel Munkholmen hat es gelangt.

An Bord war dann auch für das Unterhaltungsprogramm gesorgt: Beim Mittagessen (man kann an diesen Schiffen irgendwie echt nur am Essen sein – da ist Selbstdisziplin gefragt, sonst steht die Tour unter dem Motto 11 Tage, 11 Kilo) waren ein paar Orcas zu sehen. Whale Watching wird auf dieser Tour auch erstmals angeboten. Das Tourismus-Programm wird immer weiter ausgebaut… Trotzdem noch einmal der Hinweis, dass die Hurtigrutenschiffe immer noch in erster Linie Fähren sind, auch wenn einige Punktabzug geben, weil nicht jeder Deutsch spricht oder irgendwas weißes an der Reling ist (könnte Salz gewesen sein). Es sind halt Arbeitsschiffe, und das macht den speziellen Reiz der Hurtigruten-Touren aus. Hoffen wir, dass er noch lange erhalten bleibt.

Orcas vor dem Restaurant.

Orcas vor dem Restaurant.

Die Orcas waren kleiner als ich gedacht hätte, aber kamen sehr nah ans Schiff heran. Natürlich hatte ich da nur die Händykamera dabei, aber bei der weißen Wellenkrone war tatsächlich einer abgetaucht. Glaubt mir:-)

Zwischen 12 Uhr (Abfahrt Trondheim) und 20:45 (Ankunft Rørvik) verbringt man diesen Tag komplett auf See. Langweilig wird es aber keinesfalls: Neben Essen und überraschenden Walen sorgt die grandiose Landschaft für Abwechslung, und um 15:00 gab es meinen ersten Vortrag über atmosphärische Phänomene, Polarlichter und Fototipps. Das war die Gelegenheit, um noch einmal darauf hinzuweisen: Lernen sie Ihre Kamera kennen – und zwar vor der Reise! Auch kleine Kompaktknipsen können heute schon sehr gute Bilder machen, wenn die Software nicht Belichtungszeit, ISO und Blende automatisch begrenzt. (Hallo Nikon, Canon, Panasonic, Olympus und Co.: Was soll der Blödsinn?)

Die Richard With vor der Nordkapp.

Die Richard With vor der Nordkapp.

In Rørvik gab es dann nach dem Abendessen wieder die Gelegenheit, die Richard With zu besuchen. Mit der CruiseCard (oder irgendeinem anderen Dokument) kann man problemlos an Bord der Hurtigrutenschiffe gehen und sich umsehen, und danach geht jeder wieder mit der Gewissheit auf sein Schiff zurück, dass er das beste hat:-) Da die Fahrpläne fix sind, begegnet sich immer die selben Schiffe. Für mich war das die Chance, mal die Richard With zu fotografieren – ich weiß ja schon, dass die Nordkapp schöner ist:-)

Nach Rørvik ging es dass weiter Richtung Polarkreis, und es gab wieder Aurora-Alarm. Eine ruhige Show: Von etwa 21:30 bis 23:30 gab es wieder Gedränge am Bug, während das Licht als breiter Bogen im Norden stand. Es war ausgedehnter, aber gefühlt etwas weniger intensiv als in der vorhergegangenen Nacht.

Immer wieder schön und mit leichten Veränderungen, aber gegen Mitternacht gaben die meisten Zuschauer dann doch auf, und ich ging auch zum Akkus aufladen und Bilder sortieren in meine Kabine. Das war natürlich ein Fehler, wie ich am nächsten Morgen erfuhr: Nach Mitternacht ging es noch einmal los. Aber wer rechnet schon damit, dass sich das schwache Polarlicht noch einmal so viel Mühe gibt, dass es sich gegen den Hafen von Brønnøysund durchsetzen kann?

In Brønnøysund hatte ich noch einmal aus dem Fenster geschaut, den hellen Hafen gesehen und Feierabend gemacht – der Kameraakku war wieder voll und die Bilder zu einem hübschen Filmchen zusammengestellt (der aber erst online geht, wenn ich wieder in Deutschland bin und DSL zur Verfügung habe – das Schiffs-WLAN ist damit etwas überfordert, und mein Handytarif auch). Und kaum war ich am einschlafen, kam die Durchsage: Polarlichter steuerbord voraus. Die sollten sich besser Mühe geben… also schnell wieder fertig gemacht, da bei 0°, aber eisigem, starken Wind sogar ich ganz gerne eine Jacke anziehe. Langer Rede kurzer Sinn: Eine Stunde später hatte ich nochmal 200 Bilder im Kasten, und ja, es hat sich gelohnt. Das Licht hat zwar wieder nur einen langsamen Tanz gezeigt, aber immer wieder mit einem Hauch von Grün. Auch die “Vorhänge” waren immer wieder zu erkennen.

Aber sehen Sie selbst, während ich meine Ernährung langsam auf Koffein umstelle:

Und der erste Programmpunkt morgen früh? Die Polarlichtüberquerung morgens kurz nach sieben. Na dann gute Nacht.

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